Du bist freigesprochen (Tiefer)

Mom Guilt, Bodyshaming & Co. – ist es nicht erschreckend, wie oft besonders Mamas mit Schuld- und Schamgefühlen zu kämpfen haben? Falls es dir so geht: Ich verstehe dich. Aber natürlich leiden nicht nur Mamas darunter. Es zieht sich durch unsere Gesellschaft. Wir fürchten uns vor dem Urteil anderer Menschen. Dane Ortlund bringt es in seinem Buch Tiefer auf den Punkt und erklärt, woher das Problem kommt:

Ist uns klar, warum unsere Stimmung so oft davon abhängig ist, wie die Leute über uns denken? Warum stehen wir so unter Strom, wenn es um unsere Schulnoten geht, um eine Beurteilung am Arbeitsplatz oder darum, was unsere Eltern wohl über unser Haus oder unsere Kindererziehung denken? Warum köchelt in uns diese allgegenwärtige, langsam aufflammende Angst, wenn wir an gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnehmen?

Ich verstehe, dass bei manchen von uns psychologische oder sogar physiologische Faktoren eine Rolle spielen, deshalb sollten wir die Sache nicht zu sehr vereinfachen. Im Allgemeinen liegt das Grundproblem jedoch darin, dass sich unser Herz von seiner festen Verankerung in der Rechtfertigungslehre unbewusst gelockert hat. Während Galater 2,16 verblasst, macht sich in unserem Bewusstsein die Furcht breit.

Wir müssen begreifen, dass das Evangelium nicht nur die Eingangstür zum christlichen Leben ist, sondern auch das Wohnzimmer des christlichen Lebens. Die Rechtfertigung ist nicht nur der Anlasser, der das christliche Leben in Gang bringt, sondern der Motor, der es die ganze Strecke über antreibt.

Egal wie lange du schon mit Jesus lebst und wie oft du schon von Seinem Tod und Seiner Auferstehung gehört hast – du brauchst das Evangelium heute genauso dringend wie am ersten Tag. Es ist die lebenswichtige Grundlage für alles. Das Evangelium sagt uns, wer wir wirklich sind und gibt uns eine Sicherheit wie nichts anderes auf der Welt: Du WARST verurteilt und geistlich tot, aber nun BIST du als wiedergeborener Christ freigesprochen und HAST das ewige Leben – allein aus Gnade!

Leider verblasst diese Wahrheit in unseren Herzen viel zu schnell. Theoretisch wissen wir, dass wir allein aus Gnade gerechtfertigt SIND, aber praktisch versuchen wir doch, unserer Rettung etwas hinzuzufügen. Götzendienst schleicht sich ein. Das passierte sogar dem Jünger Petrus (Galater 2,14): „Er ließ zu, dass die Annahme, die das Evangelium schenkt, und der Status, den die Rechtfertigung gibt, von der Anerkennung durch Menschen untergraben wurde “ (Ortlund).

Petrus fürchtete sich vor der Meinung der Menschen. Er wollte sein Ansehen nicht verlieren und handelte dementsprechend. Aber wir sind nicht besser. Noch einmal Dane Ortlund:

Ich bitte etwas Geschaffenes anstelle des Schöpfers, ein Urteil über mich zu fällen. Wir denken: Wenn ich nur diese eine Sache bekommen kann, dann habe ich es geschaft; dann werde ich mit allem klarkommen. Das Problem ist, dass Götzen anders als das Evangelium eine Art unstillbaren Juckreiz auslösen. Je mehr wir kratzen, desto mehr breitet sich das Jucken aus. Wenn man einem Götzen hinterherjagt, beginnt dieser, sich immer ein Stückchen weiter weg zu bewegen, sodass er stets außerhalb unserer Reichweite bleibt. In den seltenen Fällen, in denen es gelingt, dass wir unseren ersehnten Götzen tatsächlich erreichen, werden wir erstaunt feststellen, wie hohl und leer er ist. All die trügerischen Pseudo-Rechtfertigungen dieser Welt glänzen zwar äußerlich, doch wenn man sie erreicht, bringen sie nur Elend. Sie sind wie Köder an einem Angelhaken: Wenn man zubeißt, bringt er nur Schmerz.

Falls du dich darin wiederfindest, möchte ich dich ermutigen, jetzt gleich mit mir gemeinsam zu beten. Lass uns Gott bitten, dass Er die Götzen in unseren Herzen entlarvt und dass Er uns neu die Augen für Sein Evangelium, unsere Rechtfertigung („Du bist freigesprochen“) öffnet. Nicht das Urteil der Menschen macht uns gerecht vor Gott, sondern Sein Sohn Jesus.

Ich wünsche dir einen gesegneten Start in das neue Jahr!

Love,
Mirjana Joy