Vor drei Monaten hat sich mein Leben vollkommen verändert. Sie hat es verändert: Malea Joy. Da sich auf Instagram viele meinen Geburtsbericht gewünscht haben…here we go 🙂
Am Montagabend (03.04.2023) spürte ich das erste Mal eine leichte Wehe. Zumindest fühlte es sich anders an, als ich es bisher von den Übungswehen kannte. Da es meine erste Schwangerschaft war, wusste ich nicht genau, was mich erwartete. War es nun endlich so weit? Mein errechneter ET wäre der 01.04. gewesen und ich hoffte und betete, dass sich unser kleines Mädchen nicht mehr so viel Zeit lassen würde.
Dienstag, 04.04.2023: Den ganzen Tag über spürte ich in Abständen die „anderen“ Wehen. Ich versuchte das Ganze zu beschleunigen, indem ich Tees trank, die Wohnung putzte, mit zwei Freundinnen spazieren ging und die Treppen beim Hamburger Volksparkstadion auf- und abstieg. Gegen Abend wurden die Wehen stärker, aber sie schienen mir noch nicht intensiv genug, um ins Krankenhaus zu fahren. Vorsorglich gingen Leon & ich aber trotzdem nicht zu unserem Hauskreis-Treffen und ich bat in unserer WhatsApp-Gruppe um Gebet. Gegen 21:00 Uhr waren die Wehen so stark, dass ich im Krankenhaus anrief, um nachzufragen, ob ich kommen solle oder ob es zu früh sei. Die Antwort: Kommen. Auf der Station wurde ein CTG gemacht, um die Herztöne des Babys zu prüfen und mein Muttermund wurde gecheckt: Er war bereits 3cm geöffnet! Ausgerechnet in der Nacht hatte Laura, eine junge Hebamme aus meiner Gemeinde, Dienst. Das war so ein Geschenk Gottes!
Noch war es zu früh, um in den Kreißsaal zu gehen und so entschied ich mich, erst einmal mit Leon nach Hause zu fahren. Allerdings merkte ich schon im Auto, dass die Wehen langsam eine andere Dimension annahmen. Das waren also die „richtigen“ Wehen! Zu Hause versuchte ich alle möglichen Positionen, um mich in den Wehen nicht zu verkrampfen und (so weit es ging) entspannt zu atmen.
Gegen 02:00 Uhr konnte ich nicht mehr und wir fuhren wieder ins Krankenhaus. Mein Muttermund war nun 7cm geöffnet und es ging in den Kreißsaal! Leon und Laura saßen die ganze Nacht bei mir, während ich in verschiedenen Positionen versuchte, die Wehen zu veratmen. Leider ging es nun nicht mehr so schnell voran wie am Anfang. Die letzten Zentimeter des Muttermundes öffneten sich nur langsam.
Mittwoch, 05.04.2023: Um 06:00 Uhr war Schichtwechsel und ich musste mich von Laura verabschieden. Aber auch die neue Hebamme war sehr lieb. Weil sich der Muttermund immer noch nicht vollständig geöffnet hatte, gab sie mir ein Mittel, das dabei helfen sollte, und brachte meine Fruchtblase zum Platzen. Endlich war dieser Part geschafft!
Die Wehen entwickelten sich zu Presswehen. Das war noch einmal ein anderes Level. Durch meinen Körper ging so ein starker Druck, dass ich pressen musste…und schreien! Ich dachte, ich wäre nicht der „Typ“ dafür. Fehlanzeige! 🙈 Es war schmerzhaft und sehr anstrengend. Nun war Maleas Kopf das Problem. Er lag scheinbar nicht ganz gerade in meinem Becken, was die Geburt erschwerte. Also sollte ich verschiedene Positionen versuchen, was unter starken Presswehen unbeschreiblich viel Kraft kostete. Mehrmals sagten die Geburtshelferinnen, dass der Kopf fast draußen wäre: „Noch 1-2 Wehen! Man sieht schon die Haare! Fühl mal!“ Ja, ich konnte schon etwas fühlen! Aber es blieb nicht bei 1-2 Wehen. Ich presste und presste. Noch nie zuvor hatte ich körperlich so etwas Intensives und Herausforderndes erlebt! Ich dachte wirklich, ich könnte nicht mehr. Aber irgendwann war der Kopf ENDLICH da und eine weitere Wehe später auch der ganze Körper. Am Mittwoch, 05. April 2023, um 10:28 Uhr wurde ich Mama des schönsten, süßesten Baby-Mädchens.
From My Heart to Yours
In den vergangenen Jahren bin ich durch einige große Herausforderungen gegangen, aber körperlich war die Geburt das Härteste, das ich je erlebt habe. Während der Schwangerschaft hatte ich immer wieder gebetet und hoffte, eine schöne Geburt zu erleben, in der ich Gottes Gegenwart deutlich spüren würde. Aber schön war die Geburt nicht. Von Gott getragen fühlte ich mich auch nicht.
Obwohl ich mich nicht so FÜHLTE, kann ich im Nachhinein sehen, wie sehr Gott trotzdem da war und Malea und mich bewahrte. Leon, meine Familie und viele andere liebe Menschen beteten für uns und wie man sieht, erhörte Er ihre Gebete. Er schenkte mir die Kraft, die ich brauchte, und lenkte auch alle Details (allein dass Laura in der Nacht Dienst hatte, war die Gnade Gottes!).
Unsere Gefühle sagen häufig etwas anderes als die Realität – besonders wenn es um Gott geht. „Wenn ich mich schlecht, einsam, verlassen etc. FÜHLE, dann ist Gott nicht da, dann ist Er nicht gut, dann liebt Er mich nicht.“ Aber wir dürfen niemals vergessen, dass solche Gefühle Lügner sind! Schwere Zeiten sind kein Zeichen von Gottes Ferne, sondern sie sind eine Chance, uns noch viel mehr an unseren himmlischen Vater zu klammern und uns an Sein Herz ziehen zu lassen. Er geht mit dir durch das dunkle Tal und lässt dich niemals allein (Psalm 23)!
Love,
Mirjana Joy