Wenn Gott „nein“ sagt

Gott lenkt die Schritte des Menschen; wie kann der Mensch sein Leben überblicken?

Sprüche 20,24

Die Tränen flossen über ihre Wangen und die Mascara verteilte sich über ihr ganzes Gesicht. Sie verstand die Welt nicht mehr. Nein, vielmehr verstand sie sich selbst nicht. Alles schien so perfekt. So passend. Sie musste nur „ja“ sagen. Doch aus irgendeinem Grund konnte sie diesen Schritt nicht gehen. Es war wie eine Blockade in ihrem Inneren. Monatelang hatte sie gebetet. Seiten ihres Tagesbuchs vollgeschrieben. Rat bei ihren engsten Vertrauten gesucht. Gehofft, endlich Klarheit zu bekommen und eine richtige Entscheidung treffen zu können. Und nun war es so weit. Die Klarheit war da. Aber diese Entscheidung brach ihr fast das Herz.

Jeden Tag müssen wir Entscheidungen treffen. Manche sind leicht und wir handeln ohne lange darüber nachzudenken. Sie beschäftigen uns nicht so sehr, weil sie keine großen Auswirkungen auf unser Leben haben. Andere Entscheidungen hingegen sind unbeschreiblich schwer. Wir haben Angst, einen falschen Weg zu gehen und fürchten, dass uns der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Und besonders herausfordernd ist es, wenn wir selbst einfach nicht die Kontrolle darüber haben. Wenn wir nicht verstehen, was gerade passiert. Und warum es passiert. Doch es gibt einen, der niemals die Kontrolle verliert. Gott ist souverän – auch in den tiefsten Stürmen unseres Lebens.

Eine Frage der Perspektive


Eine meiner liebsten Autorinnen und großen Glaubensvorbilder, Joni Eareckson-Tada, schreibt:

Die Wahrheit ist, dass Sie und ich – falls wir überhaupt irgendetwas erkennen – nur den schwächsten Umriss oder Schatten von Gottes Plan und Absicht sehen. Seine Wege sind oft mysteriös, und es übersteigt unsere Fähigkeiten, Seine Taten zu analysieren oder vorauszusehen, was Er als nächstes tun wird.

Sehnsucht nach Heilung, S. 97

Unser Blick ist begrenzt. Wir schauen aus einer menschlichen Perspektive auf unser Leben und verstehen unsere Umstände oft nicht: Warum sagt Gott „nein“ zu dem Partner, der doch all die Eigenschaften aufzuweisen scheint, die ich mir immer für meinen Future Husband gewünscht habe? Wieso sagt Gott „nein“ zu dem Job, den ich mir mein Leben lang erträumte?  „Nein“ zu der Heilung meiner Krankheit? „Nein“ zu der Wohnung, die doch eindeutig perfekt gewesen wäre? Diese Liste könnte seitenlang weitergehen. Ich glaube, wir alle kennen Momente, in denen wir unser Leben oder uns selbst einfach nicht verstehen. Doch was für ein riesengroßer Trost, dass Gott alles in Seiner Hand hält. Er, der bereits vor unserer Geburt liebevoll einen perfekten Weg für unser Leben plante. Und diesem Plan können wir vertrauen.

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. 

Römer 8,28

Aber woher wissen wir, dass Gott es gut mit uns meint? Dass Sein Plan für uns wirklich das Beste ist? Und was bedeutet „das Beste“?

Gott sagt „ja“ zu dir


Vielleicht sagt Gott „nein“ zu deinem Plan, aber Er sagt „ja“ zu dir. Gott sandte Seinen geliebten Sohn, um uns von unserer Sünde, vor dem ewigen Tod zu retten. Bereits zu Beginn der Bibel (vgl. 1. Mose 3,15) gab Gott das Versprechen, dass ein Erlöser kommen würde – und dieses Versprechen hat Er gehalten. In Jesus Christus offenbart Gott Seine unendlich tiefe Liebe zu uns. Wie können wir da noch zweifeln, dass Er das Beste für uns möchte?

Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?

Römer 8, 32

Das größte Geschenk, das wir jemals bekommen können, ist die Liebe Gottes. Sie übertrifft all unsere Vorstellungen und Träume. Nur in dieser Liebe können wir wahre Freude, Zufriedenheit und Erfüllung finden. Gottes Ziel ist, dass wir in der Heiligung vorankommen, dass wir Seinem Sohn ähnlicher werden und Ihn immer mehr lieben. Er benutzt unsere Tränen, unser Leid, um in unseren Herzen zu wirken, sodass wir in Ihm die größte Freude finden und Ihn verherrlichen. Denn „God is most glorified in us when we are most satisfied in Him.“ (John Piper)

Love,
Joy


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  1. Liebe Mirjana,
    Danke für Deine ermutigenden Worte. Ich warte momentan auch auf sein Reden und Eingreifen und kenne natürlich die Situation zu warten und auf ihn zu hören, daher tut es gut diesen Report von Dir zu lesen. Danke !!!
    Gott segne Dich 🙌

    Deine Schwester Bettina

    1. Liebe Bettina, entschuldige bitte meine verspätete Antwort! Vielen Dank für deine Ermutigung. Das freut mich sehr, dass es dir gut getan hat, den Artikel zu lesen 🙂 Ich wünsche dir Gottes Segen! Möge Er dich in deiner Situation führen!

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