Bist du ein freundlicher Mensch?

„Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren.“ ~ Philipper 4,5 a

„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“ ~ Galater 5,22

Viele von uns hätten wahrscheinlich schnell eine Antwort auf diese Frage parat. Ohne mit der Wimper zu zucken würden wir sagen: „Freundlich? Aber natürlich!“ Wir grüßen unsere Mitschüler, Kommilitonen oder Kollegen immer mit einem Lächeln, halten anderen die Türen auf, lassen die Mutter mit dem schreienden Kind verständnisvoll an der Kasse vor und auch beim Trinkgeld in unserem Lieblingscafé sind wir besonders großzügig.

Fazit: „Also Paulus, wenn es eine Frucht des Geistes gibt, die ich voll drauf habe, dann ist es auf jeden Fall Freundlichkeit.“ Oder?

Leider handelt es sich hier um einen großen Trugschluss. Zumindest gilt das für mich. Wie gern möchte ich von meinen Mitmenschen als „die liebe, junge Frau“ gesehen werden. Die freundliche Kollegin, die hilfsbereite Nachbarin und verständnisvolle Freundin. Nach außen hin mag das sogar funktionieren, aber die Freundlichkeit, von der Paulus in Galater 5 spricht, hat nichts mit einem aufgesetzten Lächeln und höflichen Manieren zu tun.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich möchte niemandem unterstellen, dass seine freundlichen Worte nur geheuchelt sind. Aber ich würde euch gern ermutigen, darüber nachzudenken, was Freundlichkeit in Gottes Augen wirklich bedeutet. Könnte es sein, dass wir diese Frucht des Geistes gar nicht so gut „drauf haben“, wie wir denken?

Biblische Freundlichkeit ist keine Maske, die wir in der Öffentlichkeit aufsetzen können und sobald wir allein sind, ist die Show vorbei. Nein – wahre Freundlichkeit geht viel tiefer. Sie beginnt in unseren Herzen.

Wie oft lächeln wir einem Menschen entgegen, obwohl wir ihn in unserem Inneren verurteilen? Wie schnell stellen wir argwöhnische Vermutungen an und denken schlecht über unsere Familie, Freunde und unseren Partner, während wir eine What’s App-Nachricht mit roten Herz-Emojis versenden? Oder wir unterdrücken einen emotionalen Ausbruch und fühlen uns dabei auch noch besonders heilig. Immerhin sprechen wir ja nicht aus, was wirklich Böses in uns vorgeht…

Die Wahrheit ist: Wir sind nicht so freundlich, wie wir denken. Und nicht nur das. Wir sind sogar noch unfreundlicher, als wir es wahrhaben wollen. Die Bibel sagt, dass der Mensch von Grund auf böse ist (Matthäus 15,19 & Römer 3,10-18). Es gibt einen, der ganz genau weiß, wie es in unserem Inneren aussieht. Jesus kennt unser Herz. Unsere Gedanken. Ihm können wir nichts vormachen. Und Er ist der Einzige, der das heilsame Gegenmittel bereithält. Ein Gegenmittel, das ihn Sein eigenes Leben kostete!

Lasst uns das Gift unserer Unfreundlichkeit heute ans Kreuz bringen und Jesus bitten, uns Seine Freundlichkeit zu schenken. Eine bedingungslose Freundlichkeit, die jede Mauer von Hass und Bitterkeit überwindet.

Love,
Joy

P.S.: Dieser Artikel erschien als Gastbeitrag auf Ohne Limit Geliebt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert