Kleiderschrank-Depressionen
Neulich las ich einen Spruch, der mir aus dem Herzen sprach. Vielleicht findet ihr euch auch darin wieder:
In meinem Kleiderschrank hängen Klamotten für
10 Frauen
5 Größen und
4 Jahreszeiten
nur für mich ist wieder mal nichts dabei…
Es ist traurig, aber wahr: Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem du selbst dein liebstes Outfit auf einmal nicht mehr anziehen magst. Zumindest habe ich leider schon öfter diese Erfahrung gemacht. Dein Schrank ist voller Kleidung, aber es ist nichts für dich dabei. Du ziehst ein Kleidungsstück nach dem anderen heraus, probierst es an, musterst dich skeptisch im Spiegel und schließlich landet das Teil auf deinem Schreibtischstuhl oder Bett – oder wo auch immer dein persönlicher „zu-schade-zum-Wegschmeißen-aber-ich-fühle-mich-trotzdem-unwohl“-Platz ist. Willkommen, Kleiderschrank-Depression. Was nun?
Tipp Nr.1: Finde heraus, was dich an dem Teil stört.
Ziehe jedes Kleidungsstück aus deinem Schrank an, stelle dich vor einen Spiegel und überlege, was genau der Grund dafür ist, dass du dich so unwohl fühlst. Liegt es an dem Schnitt? An der Farbe oder am Muster? Hat sich vielleicht einfach dein Geschmack und somit auch dein Stil verändert? Oder könnte es sein, dass es gerade gar nicht mehr im Trend ist? Mache eine Liste und schreibe deine Beobachtungen auf.
Tipp Nr. 2: Versuche neue Outfit-Kombinationen.
Probiere das jeweilige Kleidungsstück in verschiedenen Kombinationen an. Vielleicht würde eine andere Hose besser zu dem Oberteil passen? Oder hast du eventuell Accessoires, die das Teil aufpeppen würden? Werde kreativ und gib‘ deinem Kleiderschrank noch eine Chance, ehe du anfängst auszusortieren.
Tipp Nr. 3: Es hat keinen Sinn mehr? Ran an die Müllsäcke…
Vielleicht steigt jetzt leichte Panik in dir auf. Sich unwohl in der Kleidung zu fühlen, ist eine Sache, aber sie dann gleich wegzuschmeißen, eine andere. Schließlich hatte es ja damals einen Grund, dass du die Sachen gekauft hast und vielleicht erinnern dich die Kleidungsstücke auch an besondere Erlebnisse in der Vergangenheit. Keine Sorge! Zunächst sollen die Müllsäcke einfach nur als Hilfe dienen. Wenn du verschiedene Outfits anprobiert und unterschiedliche Kombis getestet hast, aber trotzdem merkst, dass „der Zug abgefahren ist“, sortiere die Sachen aus. Verstaue sie in Müllsäcken und bringe sie in den Keller. Ihr glaubt gar nicht, wie viele Müllsäcke derzeit in meinem Keller stehen…
Nun kannst du die Lage beobachten. Vermisst du ein Teil, das du aussortiert hast? Dann ist es wohl ein Zeichen dafür, dass es zurück in deinen Kleiderschrank und noch eine Chance bekommen sollte. Wenn du aber auch nach Wochen oder Monaten gar nicht mehr an die Kleidungsstücke in den Müllsäcken denkst, ist es an der Zeit, dich ganz von ihnen zu verabschieden.
Tipp Nr. 4: Bye bye…
Abschied bedeutet nicht gleich Mülleimer. Wie wäre es, wenn du die Kleidung spenden würdest? Es gibt viele Möglichkeiten, allerdings solltest du darauf achten, dass die Sachen noch gut erhalten sind. Außerdem könntest du mit deinen Freundinnen eine Art Flohmarkt veranstalten, bei dem jede von euch ihre Kleidung mitbringt und ihr dann eure Outfits austauscht. Nur, weil du dich nicht mehr wohl fühlst, muss dasselbe ja nicht für deine Mädels gelten 🙂
Tipp Nr.5: Bedachtes Shoppen.
Du hast aussortiert, die Kleidung gespendet oder mit deinen Mädels ausgetauscht und zurück bleibt nun ein leerer Schrank? Na gut, wahrscheinlich ist er nicht ganz leer, aber du würdest dich gern für die nächste Saison neu eindecken. Los geht’s zum nächsten Einkaufszentrum. Allerdings solltest du nicht einfach drauflos kaufen. In einem folgenden Blog-Eintrag werde ich noch einmal näher darauf eingehen, aber an dieser Stelle sei zumindest schon gesagt, dass du unbedingt deine Liste aus Tipp Nr. 1 mitnehmen solltest. Überlege dir, ob die Teile, mit denen du zur Kasse gehen möchtest, wirklich deinem Geschmack und deinem Stil entsprechen. Stehen sie dir wirklich oder möchtest du sie nur kaufen, weil die Farben/Schnitte/Muster ganz aktuell im Trend sind? Hol dir eine ehrliche Meinung ein. Natürlich machen wir keine Luftsprünge, wenn uns eine Freundin sagt, dass wir blass aussehen oder unsere Figur vielleicht nicht so vorteilhaft in einem Outfit wirkt, aber Ehrlichkeit ist gerade beim Thema Mode so wichtig!
Ich hoffe, die fünf Tipps helfen euch ein bisschen in Zeiten der Kleiderschrank-Depression. Bei Fragen oder Anregungen schreibt gern einen Kommentar.
Love,
Joy
Noch eine Idee zum Aussortieren: Ich habe vor ein paar Jahren alle T-Shirts nach dem Waschen auf einen separaten Stapel im Kleiderschrank gelegt. Von diesem wurde nicht mehr ausgewählt, bis ich nur noch welche zur Auswahl hatte, die ich nicht irgendwie doch nicht (mehr) möchte.
So wurde deutlich, was ich eigentlich nicht mehr anziehe. Die Kleidungsstücke, bei denen es nicht am fehlenden Anlass lag, mussten gehen. 🙂
Vielleicht auch eine Idee für den ein oder anderen 🙂
Liebe Grüße
Annalena
Oh ja, das ist eine gute Idee:) Danke!