Heilung durch Schmerz (Tiefer)

Leiden fördert unser Wachstum wie nichts anderes, wenn wir es zulassen.

 – Dane Ortlund

Als ich damals Church Girl startete, war ich gerade durch sehr viel Schmerz gegangen. Die nächsten Leidenswellen warteten schon auf mich. Ich weiß, was es bedeutet, tiefen Schmerz zu empfinden und ich kann mir vorstellen, dass es dir ähnlich geht.

Als Christen sind wir nicht immun gegen Leid. Das Gegenteil ist der Fall. Sobald du Jesus kennenlernst, wird dir erst einmal bewusst, wie schlimm der Zustand dieser Welt eigentlich ist. Und auch dein eigener Zustand. Gemeinsam mit der ganzen Schöpfung seufzen wir und sehnen uns nach dem Tag, an dem Gott alles in Ordnung bringen wird (Römer 8,23). 

Aber für uns Christen ist sogar das tiefste Leid nicht hoffnungslos. Stattdessen ist es eine Chance für unser geistliches Wachstum! Wie kann das sein?

Im 7. Kapitel seines Buches Tiefer schreibt Dane Ortlund:

Ein wesentlicher Baustein für unser Wachstum in der Gnade ist eine demütige Offenheit dafür, die bitteren Dinge des Lebens als Gottes sanftes Vorgehen anzunehmen, durch das Er uns aus dem Elend des Ichs herausholt und tiefer in die geistliche Reife hineinführt. Durch den Schmerz lädt Gott uns ein „zur vollkommenen Mannesreife zum Maß der vollen Größe des Christus“ (Epheser 4,13)

Die traurige Wahrheit: „Unser Herz klammert sich an alles in dieser Welt, nur nicht an Gott selbst. Aber nur Er allein kann unsere Sehnsucht stillen (vgl. Psalm 16,11) und Er verheißt, dass Er es tun wird. […]

Wir brauchen eine Herzoperation des göttlichen Arztes. Diese Operation dauert ein Leben lang und sie tut oft weh. Aber sie heilt uns.“

Gott gebraucht das Leid in unserem Leben, um unsere Herzen von Sünde zu heilen. Entgiftung. Eine Befreiung von „Schlacken“, wie Richard Sibbs schreibt.

Die Prüfungen führen dazu, unseren Blick von den scheinbaren Sicherheiten der Welt weg, hin zu der einzig wahren Sicherheit zu lenken: JESUS. 

Wenn das Leben schmerzt und Kränkungen uns zurücktaumeln lassen, dann wenden sich unsere Augen von den unbeständigen Dingen der Welt ab und erheben sich zum beständigen Gott der Bibel. […] Wenn uns Schmerz widerfährt, dann geschieht das nicht einfach, um uns zu verletzen, uns eine Lektion zu lehren oder uns zurechtzubiegen. Er kommt von einem liebevollen Vater, um uns zu heilen.

– Dane Ortlund

Jesus möchte dir kein Leid zufügen. Er möchte dich heilen. Die Frage ist nur: Lässt du dich heilen oder verlangst du mitten in der Operation wieder aus dem OP-Saal geschoben zu werden? 

Jedes Mal, wenn uns eine „Welle des Schmerzes“ erfasst, ist es, als würden wir vor einer Weggabelung stehen. Entscheiden wir uns für Zweifel und Bitterkeit Gott gegenüber? Oder entscheiden wir uns dafür, daran festzuhalten, was wir bisher theoretisch geglaubt haben? Setzen wir unsere Theologie in die Tat um?  

Es passiert so schnell, dass wir die Hoffnung verlieren und Gottes Liebe zu uns in Frage stellen. Während ich diese Worte schreibe, gehe ich durch eine Zeit des Schmerzes. Am liebsten würde ich die Flucht ergreifen und meine Umstände hinter mir lassen. Aber dieses Kapitel hält mir einen Spiegel vor Augen. Ja, ich suche meine Zufriedenheit oft nicht bei Gott. Ja, ich brauche Heilung. Aber es geht mir nicht schnell genug. Ich möchte jetzt eine Lösung. Ich möchte jetzt eine Linderung des Schmerzes. Nein, ich möchte die OP nicht, weil sie weh tut. Sehr weh. Aber ich weiß, dass der Weg der Bitterkeit und Zweifel keine Heilung bringen wird. Durch Gottes Gnade möchte ich den Weg des Wachstums wählen. Kommst du mit? 

Love,
Mirjana Joy